Und bei den Ami-Pfuschereien muss ich immer dran denken wie's ihm am Mopped in Zeitlupe die Bremse zerlegt

Wie Du schon sagt, Regeln bestätigen die Ausnahme

Jetzt schau' Dir aber mal ein originales US-Fahrzeug an wie es ab Werk ausgeliefert wird. Alles billig zusammen (entweder gespaxt, getackert oder gekleistert). Wenn die Spaltmaße am Band auf Anhieb nicht passen, dann packt der Arbeiter eben so viele Unterlagscheiben unter die Schraube bis sie passen. Die Kabelbäume werden blind und wild durch's ganze Auto verlegt, und entziehen sich jeglicher Logik. Die "Bezüge" der Sitze werden lieblos an das Sitzgestell oder Untermaterial getackert (so ähnlich wie die Kopfstützenbezüge der 2/7/9er in den 80er-Jahren die jede Autozeitschrift gerügt hat). Alles ist auf tolle Optik getrimmt, aber dahinter steckt liebloseste Fließbandarbeit. Siehe auch "Holzvertäfelungen" in Armaturenbrett und Türen sowie Chromapplikationen - alles Plastik! Selbst in den Premiumfahrzeugen von Cadillac, und noch schlimmer bei Lincoln. Genau so unüberlegt ist die Bauweise (zugegebenermaßen inzwischen viel besser geworden als früher), Hauptsache viel Platz verschenkt für nichts: Die Kofferräume sehen von außen riesig aus, sind aber kaum größer als der einer von den Außenmaßen her viel kleineren S-Klasse von Mercedes. Überall in den Amikarren findet man dieses Vinyl, das mit den Jahren reißt - gekonnt auf Kurzlebigkeit getrimmte Fahrzeuge, die Wirtschaft soll schließlich vom regelmäßigen Absatz leben, und das hat ja auch lang gut funktioniert, bei den Spottpreisen und der Kreditlebensweise der Amis allerdings auch kein Wunder.
Ich habe nichts generell gegen Ami-Autos, aber man muss schon wissen worauf man sich einlässt. Und wenn man mal einige in den Fingern hatte, dann weiß man wie jenseits vom großen Teich gearbeitet wird. Dass es natürlich auch ein paar richtige Freaks gibt, die sich gut konstruierte Autos aufbauen, schließt diese Tatsache natürlich nicht aus. Aber warum sollte der Amerikaner, der ein europäisches Auto fährt, sonst als etwas "Besseres" als der Durchschnitt gelten? Vielleicht weil er sich nicht mit dem billigen Einheitsbrei aus Detroit abgeben will?
In meiner Liste von Autos die ich gern als Zweitwagen bzw. Oldtimer hätte finden sich auch Buick Roadmaster und Electra 225, jedoch aus den 50ern, der Amerikanischen "prä-Plastik-und-Massenschrott-Zeit".

Aber nicht nur bei den Autos wird so gebaut. Das typische Amerikanische Haus ist genau so gebaut. Ein paar Holzpfähle aufgestellt, manchmal noch einige Querstreben ein gezimmert und genagelt, dann kommt der Elektriker und legt kreuz und quer eine Leitung im Metallwellrohr dadurch in dem er Löcher in die Pfähle bohrt und die Leitung da durch zieht. Viel Spaß beim Renovieren, die Wahrscheinlichkeit auf eine el. Leitung zu treffen ist nicht berechenbar da sie abseits jeglicher Logik und Sinnhaftigkeit verlegt wird. Naja, wenn am Ende der Gipskarton drauf ist sieht's ja zum Glück keiner mehr. Im Vergleich dazu ist jedes billigste deutsche Fertighaus, damals in den 70/80ern in höchtem Maße verpönt, eine ingenieursmeisterliche Luxusvilla!
Das ist aber nicht genug, auch Gasleitungen laufen so über die Grundstücke. Quer durch den Garten, vielleicht 20-30cm unter der Erdoberfläche. Manchmal kreuzt auch 2cm tiefer eine Wasserleitung den Weg. Viel Spaß bei der Lecksuche...
Ich finde die deutsche Gründlichkeit ja manchmal auch etwas übertrieben, aber es hat schon seinen Sinn, dass Versorgungleitungen entlang der Straße verlaufen und rechtwinklig zu den jeweiligen Grundstücken führen. Und es hat auch seinen Sinn, dass Strom-/Wasser-/Gasleitungen im Haus genau so rechtwinklig verlaufen.


Federn flexen war bei uns leider früher üblich. Es gab ja auch kaum etwas an Tieferlegungsfedern auf dem freien Markt, und noch viel weniger etwas mit ABE oder TÜV-Gutachten. Was blieb dem wagemutigen Halbstarken also anderes übrig? Geändert hat sich das doch alles erst Ende 80er / Anfang 90er als es so langsam mal ein großes Sortiment von Zubehörteilen mit Straßenzulassung für die beliebtesten "Szeneautos" gab. Ich find's immer wieder lustig wenn ich alte "Auto Motor Sport"-Zeitungen aus den 80ern im Keller ausgrabe und mal vor Spaß die Werbung und Privatinserate vom damals lese .
Komischerweise sind die, die immer am lautesten schreien, meistens die, die die wenigste Ahnung haben (und oftmals selbst solche Sachen in der Vergangenheit gemacht haben ). Natürlich sollte man nicht einfach blind die Fahrwerksfedern zerflexen. Was dabei passiert, konnte ich am 744er-Teileträger damals sehen, die hatten unbelastet noch ca. 1-2cm Federweg an Vorspannung. Habe ich dann erst gemerkt als ich die Federbeine draußen hatte und die Dämpfer raus nehmen wollte. Ich war dann im Nachhinein ganz froh, den Wagen nie über unsere örtlichen Feldwege geprügelt zu haben. In Zeiten wo man gute Tieferlegungsfedern mit Straßenzulassung für unter 200€ pro Satz bekommt sollte sowas nicht mehr nötig sein...