Na dann ... hallo erstmal

Du kannst am Motor problemlos etwas mehr Leistung heraus holen, die serienmäßigen 0.5 bar vom "großen" Turbomotor sind garkein Problem. Empfehlenswert sind 0.6-0.7 bar als Maximum.
Ein auswaschbarer K&N-Luftfilter ist immer ratsam, allein schon wegen der Wartung. Man kauft ihn einmal, dann war's das aber auch. Das Reinigungmittel und Öl für den Filter hält nahezu ewig. Ich arbeite damit schon seit 7 Jahren, so langsam sind die Flaschen nur noch 1/3 voll.
Auspuffanlage kann man verändern, muss aber nicht sein. Bringt vorallem besseren Durchzug auf der Autobahn, d.h. allgemein bei höheren Drehzahlen.
Chiptuning kann auch, aber muss nicht. Ist vorallem recht teuer im Vergleich zu einer neuen Druckdose die 0.6-0.7 bar einregelt. Hier wäre BSR zu empfehlen wenn man einen Chip haben möchte. Oder der deutsche Importeur "Firstclass-Tuning", der dann auch entsprechende Gutachten zur Eintragung der Chip-Leistungssteigerung anbietet.
Wichtig bei Gasumbau: Die Gasanlage muss nach dem Chipeinbau neu justiert werden. Am besten liest man hierzu die Parameter auf einer Benzin-Testfahrt aus und speist sie in die Gassteuerung ein.
Auch interessant: Es gibt für den FK einen ECO-Chip der speziell auf Speitsparen ausgelegt ist. Eventuell wäre der interessant. Leistung angegeben mit 155PS.

Du hast eine Vialle? Also die direkte Flüssigeinspritzung? Wenn ja, wo eingebaut und was gekostet (Tankgröße)?

Die Druckdose brauchst Du bei Deinem FK nicht suchen, denn zu 90% wahrscheinlichkeit ist keine Gewindestange vorhanden sondern eine feste Stange. Es hilft dann nur der Austausch des Ganzen, oder die Nachrüstung eines separaten Ladedruckventils vor der Druckdose in der Luftleitung.

Wenn Du einen guten Auspuff willst, wie gesagt, BSR ist zu empfehlen. Kaum lauter als die orig. Anlage, aber speziell in Drehzahlbereichen wo der FK müde wird, da merkst Du den "free-flow"-Auspuff. Ich denke mal Dein FK wird wie die meisten nur mühsam über die 200km/h-Marke kommen?!

Also so wie ich das sehe kommst Du beim ECO-Chip nicht um einen höheren Ladedruck herum. Ein nNachteil bei BSR ist, dass man die Ladedrücke zu den angegebenen Leistungen erfragen muss. Beispielsweise zu meinem Stage-2-Kit für den B230FT wurde keine Druckdose geliefert, auch kein Druck genannt. Anfrage ergab: Gemessene und angegebene Leistung bei 0.95 bar! Also lag ich im nachhinein garnicht so schlecht mit meiner umgebauten Druckdose vom Turbodiesel (meine originale war bereits einige Monate zuvor kaputt gegangen und ich habe gleich die vom TD-IC eingebaut damit die Kiste endlich mal die Sporen bekommt).
Ich vermute mal die 155PS erreicht er mindestens mit einer 0.4-bar-Druckdose. Mit 0.6er sollte er auf ca. 165-170PS kommen, bei Bedarf, d.h. schwerer Gasfuß.

Was die Gasanlage betrifft so sollte der Umrüster in der Lage sein, eine Kalibrierungsfahrt zu machen und dann die gemessenen Werte in die Gassteuerung einzuspeisen (das ist sogar im 90% der Umrüstungen der Fall weil die Autos mit dem Werksprogrammen der Gasanlagenhersteller nicht gescheit laufen). Überhaupt müssen 90% der Autos nach der Umrüstung nochmal zum Umrüster zurück zur Feineinstellung. Und dabei wird dann fast immer eine solche Fahrt gemacht.
Was Deine geplante Leistungssteigerung angeht so solltest Du die Bestellung ändern auf die Anlage vom B230FT. Eventuell sind nur größere Einspritzdüsen im Satz enthalten, das vermute ich sogar als einzige Änderung, denn der Rest ist eigentlich identisch.
Wegen dem 67l-Tank überleg' es Dir nochmal genauer. Laut meinen Berechnungen sollte ein ca. 74l-Tank rein gehen, man muss nur die Mulde entsprechend ausnutzen und im Notfall mit Flex und Hämmerchen dazu überreden. Ich persönlich habe vor mir den Boden mit Wänden der Reserveradwanne eines Schlachtwagen heraus zu trennen und ca. 5cm unterhalb des Bodens meiner Wanne anzuschweißen. Dann bringt man recht problemlos einen ca. 90l großen Tank unter. Und das ist dann auch ein Wort, schließlich muss man mit 12-14l Gasverbrauch auf Langstrecke rechnen. Das bedeutet also in etwa die gleiche Reichweite wie mit einer Benzin-Tankfüllung.
Ein ganz großer Vorteil der Vialle ist natürlich die direkte Einspritzung mit der Du die Verdampfungskälte nutzt und somit eine kaum höhere thermische Belastung des Motors hast. Die meisten Motoren bekommen mit der Flüssigeinspritzung sogar noch ein bisschen Leistungszuwachs. Zumindest brauchst Du auf diese Weise keine Bedenken bei längeren Vollgasfahrten haben. Während mit konventionellen Verdampferanlagen die Brennraumtemperatur um ca. 200-300°C höher liegt als mit Benzin, liegt sie bei Flüssigeinspritzanlagen nur um ca. 30°C höher.

Wieso hast Du Dich denn gegen die ICOM entschieden? Weil mich plagt z.Zt. die gleiche Problematik...
Motortuning bedeutet auf jeden Fall, dass die Anlage mit anderen Parametern laufen muss und wohl größere Düsen benötigt. Wobei es evtl. auch über die Taktung der Düsen laufen könnte, denn was den Benzinbetrieb angeht, so haben B230FK und FT die gleichen Einspritzventile.
Aber der Umrüster kann die Software der Gasanlage doch hoffentlich später noch manuell anpassen?! Weil wenn nicht, dann hättest Du evtl. ein Problem mit dem Chip. Es sei denn die Anlage nutzt nur die Ausgabewerte der fahrzeugseitigen Motorsteuerung und bekommt direkte Eingabewerte der Sensorik nur zum Vergleich, dann wäre es egal. Was das angeht bin ich bei der Vialle aber überfragt. Die konventionellen Verdampferanlagen mit Steuergerät arbeiten jedenfalls so.

Die Zündung wird vom Chip garnicht beeinflusst! Der Chip gilt nur für die Jetronik (Einspritzsteuerung), nicht jedoch für die EZK (el. Zündung mit Klopfregelung). Du kannst die EZK aber manuell auf einen früheren Zündzeitpunkt beim Fahrbetrieb einstellen. Diese Einstellung muss jedoch vor dem Motorstart durchgeführt werden. Du kannst z.B. wenn der Wagen auf Gasbetrieb eingestellt ist vom entsprechenden Umschalter ein Signal abgreifen und dieses für die Ansteuerung der entsprechenden Klemmen der EZK nehmen damit die Frühverstellung im Gasbetrieb immer aktiviert ist.
So wie ich das sehe passt der Chip nur die Einspritzzeiten und Einspritzdauer an, und er entfernt den "Fuelcut" (also das zur Sicherheit integrierte elektronische Unterbrechen der Spritzufuhr bei zu hohem Ladedruck damit der Motor nicht überlastet wird). Durch das Entfernen des Fuelcut sind dann höhere Ladedrücke als 1.1-1.2 bar möglich, und das ist natürlich speziell für die Tuner bzw. für Hochleistungsmotoren (private Rennveranstaltungen ... ) interessant. Der Chip, bzw. dessen Software, ist auch darauf ausgelegt unter solchen Betriebsverhältnissen dann noch genug Sprit zu liefern (was die Einspritzventile eben hergeben, wobei die bei 1.2bar schon ziemlich an der Grenze sind, wenn man dann auch noch das Drehzahlband ganz ausnutzt).
Wenn die Vialle die Signale der Jetronik an die Benzin-Einspritzventile als Referenzwert für den Öffnungszeitpunkt und die Öffnungsdauer nimmt, dann spielt alles keine Rolle, und Du kannst problemlos den Chip implantieren. Es sollte nur gewährleistet sein, dass die Gasventile bzw. -düsen die entsprechende Menge bei Vollast (0.6-0.7 bar @ 6250rpm) liefern können, also unbedingt klären dass sie Dir keine "kleinen" Saugmotoren-Ventile einpflanzen. Deshalb sind die "echten" Turbo-Gasumbauten auch immer etwas teurer weil entsprechende (teurere) Hochleistungsventile zum Einsatz kommen (45PS pro Zyl. müssen sie bei Dir mindestens liefern!). Genau genommen ist Dein FK ja kein "richtiger" Turbo, auch die Skandinavier zählen alles bis 0.3 bar Aufladung und ohne Hinweis auf einen Turbomotor nicht als Turbofahrzeug, und somit ist der Unterhalt günstiger (deshalb hast Du auch keine Ladedruckanzeige und keine Turbo-Schilder am Wagen). Das ist auch der Schlüssel zum Erfolg des LPT (Saab hat es teilweise nicht anders gemacht), weil sonst hätte es keinen Sinn gemacht einen solchen zu bauen. Denn auf dem Hauptabsatzmarkt, den USA, sieht man kaum LPTs. Allenfalls noch in der Schweiz wo verhältnismäßig viele Volvos fahren - aber zahlenmäßig ist das ein kleiner Absatzmarkt, und neben den 940ern wurden dort eher 960er geordert, die wiederum im Norden kaum gefahren werden. Die Heimat der Volvos und die umgebenden Länder sind dann definitiv der zweitgrößte Absatzmarkt, und wegen der finanziellen Voraussetzungen der Hauptabsatzmarkt für die LPTs. So haben die Leute von Volvo durch das Weglassen einiger Teile ein attraktives Modell für die Heimat geschaffen - das zugleich nachträglich genau so leistungsstark gemacht werden kann wie die "normalen" Turbos (aber das weiß ja der Fiskus nicht ).

Die Ventile werden nicht verbrennen. Die Natrium-gefüllten Ventile vom Turbomotor können schon ganz gut was ab...